Serres 2015

Auch diesmal war mein Sommerdomizil wieder der Flugplatz von Serres. Die schöne Zeit verging im Fluge in gewohnt freundschaftlicher Atmosphäre mit Fliegern aus Frankreich, Deutschland, Holland, Amerika und Japan. Und so manchen Tag konnten wir abends in geselliger Runde im Flugplatz-Bistro 'Cabanon' ausklingen lassen. Lison, unsere Flugplatzköchin, kümmerte sich dabei in bewährter Weise um unser leibliches Wohl und sorgte teilweise auch selbst für musikalische Unterhaltung.

 



Serres hat nun mit Florent einen neuen Gesellschafter, der mit frischen Ideen und Investitionen neue Impulse gibt. Die Veränderungen sind nicht nur sichtbar in Form eines neuen Webauftritts (http://www.flyserres.com) : die Asphaltpiste wurde verlängert, so dass nun ein sanftes Rollen vom Start weg möglich ist. Helfer verbessern den Zustand der Grasnarbe durch Beseitigung der Steine; der Briefingraum wurde von Grund auf renoviert und das bewährte, freundliche Team wurde verstärkt. Auch wenn Klaus in Serres nicht mehr fliegerisch so präsent sein sollte, so gibt es doch für den Neueinstieg oder die Weiterbildung im Alpensegelflug jederzeit Gelegenheit zu Flügen im Duo-Discus mit einem der Fluglehrer Robin und Rémy. Ich wünsche der Mannschaft deshalb viel Erfolg und hoffe, dass Serres weiterhin ein fester Begriff für viele vom Alpensegelflug infizierte Piloten ist.

 



Nun noch zur Beantwortung der Frage, was diesmal fliegerisch möglich war. Das Wetter war die meiste Zeit sehr trocken und in den Tallagen auch stabil. Nur im Osten über dem höheren Gebirge fanden sich hübsche Quellwolken. Der Weg dahin durch die Bläue bei nicht gerade üppigen Arbeitshöhen war dann auch oft die fliegerische Herausforderung, mit der der Tag begann. Zuweilen wurde die trocken Periode auch unterbrochen von wenigen Tagen mit durchgängig gradientenstarker, hoher Thermik. In der daran anschließenden zweiten Periode folgte eine Reihe guter Tage für die nördlichen Alpen und schließlich wurde es zum Ende des Fliegerurlaubs schwühlwarm mit vielen lokalen Wärmegewittern bereits am frühen Nachmittag in der Vanoise. Diese letzten Tage waren durch die Anspannung geprägt, nach einem Vorstoß nach Norden wieder rechtzeitig zurückzukehren und am Ende das Gespür für den rechten Zeitpunkt zur Landung zu haben. Unwetter im Tal von Serres blieben aber aus und flächendeckend geblitzt und geregnet hat es letzlich nur einen halben Tag lang.

 



Auch in Serres waren meine Flüge von einigen Querelen begleitet, die ich seit der Ümrüstung auf ein neues Vario habe. Das Gerät ist zwar 'state of the art' mit einer bisher nicht gekannten Echtzeit-Windermittlung, leider kann aber das Vario in keiner der möglichen Konfigurationen richtig kompensiert werden. Die durch Bild und Ton angezeigte Knüppelthermik irritiert und kostet wertvolle Zeit, vor allem wenn man schwache Thermik aufspüren muß. Danke nochmals für die konstruktiven Gespräche und die Unterstützung beim Messen und Ausprobieren an so manch heißem Tag in Serres.